AUS DER GESCHICHTE

Im Zusammenhang mit der Übergabe der Mutterpfarre Aschbach durch Bischof Ulrich von Passau an das Stift Seitenstetten bei der im Jahre 1116 erfolgten Weihe der Stiftskirche wird Biberbach erstmals urkundlich genannt. 1312 war Biberbach bereits Pfarre. Nach den Zerstörungen des Türkeneinfalls im Jahre 1529 wurde es jedoch bis 1757 vom Stift aus administriert. Seither ist es wieder eine dem Stifte inkorporierte selbständige Pfarre mit einem ortsansässigen Pfarrer. Wie andere Orte hatte Biberbach unter Seuchen und Franzoseneinfällen zu leiden. 

Wann Biberbach besiedelt wurde, ist schwer zu sagen. Bedenkt man aber, daß 933 das nahe Gleiß erstmals genannt wird, wobei ausdrücklich vom Beginn der Rodung die Rede ist, und daß damals in Gleiß der Grundstein für die späteren Besitzungen der sächsischen Grafen von Seeburg gelegt wurde, zu denen auch mindestens zehn Bauernhöfe Biberbachs gehörten, so wird man als Beginn der Besiedlung Biberbachs die Zeit um das Jahr 1000 annehmen dürften. In den Besitzverzeichnissen von Seitenstetten, dem damals schon der Hauptteil von Biberbach unterstand, und von Freising, dem der Südteil gehörte, finden sich um diese Zeit bereits die meisten Hof- und Weilernamen von Biberbach. 

Zu den ältesten Häusern (womöglich schon vor 1100 entstanden) dürften Dieming, Kansering, Kiking und Dumdachting gehören. 1151 werden Ilbungespach (Ilmesbach) und 1185 Velebarn (Felbing), Tiefenweg, Schergindorf (Scherndorf), Bauschten (Baumgarten) und Bims (Bimsbauer) genannt. 
Eine Katastrophe bedeutete der Türkeneinfall 1529, bei dem die Kirche und das Dorf angezündet wurden.
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Biberbach, um 1820

Bis 1848 waren die Biberbacher Häuser auf 28 Grundherrschaften aufgeteilt.
In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde das neue Schulgebäude errichtet (1866), die Kirche renoviert und die Raiffeisenkasse gegründet (1896). Vor 1900 entstand aus einer Zehentmühle der Herrschaft Gleiß eine Handpappenfabrik. Die Papierfabrik Oismühle, die sich daraus entwickelte, erzeugte Seidenpapier.

Der 1981 entstandene Geflügelhof Latschenberger hat sich inzwischen zu einem sehr leistungsfähigen Eierproduktionsbetrieb entfaltet. Die seit 1990 bestehende Firma Pro Ovo ist mit ihrer vollautomatisierten Eierverarbeitung der größte und modernste Betrieb dieser Art in Osterreich. Das 1979 verliehene Gemeindewappen ist abgeleitet aus dem Siegelwappen des mittelalterlichen Kleinadelsgeschlechtes der Dieminger.